Seelenschwer

30/08/2019

“Tränen sind wie das Meer”
Denke ich und schaue in den Spiegel
Mein Gesicht ist der Strand
Die Tränen das Meer

Heute ist Flut
Ich erkenne mich nicht 
Schon so lange
Schaue ich in den Spiegel
Und sehe keinen Sand
Immer nur Flut
Immer nur Wasser
Immer nur Meer

Dabei will ich mal stehen
Einen Moment lang den Boden sehen 
Ich will mich setzen
Pause machen 
Ohne unterzugehen
Wenn ich mich jetzt bücke
Dann kommt sie
Die Flut

Und sie kommt
Abend für Abend 
Wenn es dunkel wird
Und keiner mehr hinsieht zum Strand
Dann kommt sie
Wirft mich um
Ich stehe nicht sicher genug

Dabei will ich mal Ebbe
Ich will in den Spiegel sehen 
Und den Sand erkennen
Mich erkennen

Dieses ganze Wasser 
Dieses ganze Meer
Das ist mein Leben
Und das bin auch ich
Aber ab und zu
Öfter als Flut
Sollte es Ebbe geben
Damit ich seh
Worauf ich steh 

Wer immer auch sagt
"Glücklich sein ist eine Entscheidung"
Fragt wohl auch den Sand
Ob er sich nicht einfach gegen die Flut entscheiden kann

- about a sad soul